Endlich wieder raus! Nach gefühlten 56 Tagen Regen, Wind und Kälte zeigt sich heute die Sonne und lockt mit einem Versprechen auf schönes Licht.
Der nächstgelegene Feldrand ist uns gerade recht. Pferdchen hinterm Zaun, die Beine kniehoch bematscht stehen schweigend und beobachten uns ohne Argwohn. Die Sonne, die verflixt nochmal, jetzt schon andeutet, bald untergehen zu wollen, taucht die Barthaare in Gegenlicht. Über sowas freut man sich nach Tagen der Abstinenz gleich dreifach. Die vielfach geflickte Straße windet sich sanft und kurvig zwischen bizarren Baumriesen hindurch, die vor dem Himmel langsam zu schwarzen Silhouetten werden.
Auf dem Rückweg von irgendwo zurück zum Auto blüht der Himmel fast plötzlich. Emil Nolde scheint sein schönstes hellblau mit den wärmsten Gelb- und Orangetönen zu bepinseln und mehrere Flugzeuge ziehen zeitgleich leuchtende Geraden durch das Farbspiel. Wir stehen mit den Stiefeln im kalten Matsch. Ignoranz ist angesagt und die pure Freude über das Farbspiel und den Besitz der Kameras.