Heute Abend hörten wir den changing frames zu, die in Ahrensburg im Marstall spielten. Jazzimprovisationen mit Folkloresprenkseln und einer Zitatenwundertüte, sanftes Saxophon, wilde Gitarre und die Bandfrau Megi Balzer, die zwischen Schlagzeug und Leinwand hin und herwechselt, denn die Georgierin ist ebenso Malerin wie Musikerin. Zum Gitarrenstaccato entstehen kubistische Formen auf der Leinwand. Türme mit spitzen Dächern und als das Saxophon sich sanft einmischt, sitzen hingehuschte Frauen auf den Turmspitzen. Als die Instrumente in größeren Schwung geraten, schleudert Megi Kreise und weiche Linien unter die Türme, um kurz darauf mit einem nassen Quast die Aquarellkreide zum Fließen und Leuchten zu bringen.
Zwischendurch rezitiert sie georgische Texte zur Musik und die Sprache klingt ganz so wie tropfender Honig finde ich. Weich, kraftvoll und ein wenig zähfließend. Leo hört eher das Zerhacken von Fröschen heraus wegen der vielen "sch" - Laute... Ich wünschte, sie würde anfangen zu singen, denn ich bin sicher, dass ihre Stimme wunderbar zur Sprache passt: weich, kraftvoll und ein wenig dunkel. Unser Fazit: da stehen drei kreative, wunderbare Musiker auf der Bühne in einer nahezu familiären Atmosphäre, geschaffen durch das Publikum und auch durch die Veranstalter, und die drei sind dabei sympathisch bescheiden. Fast möchte man sich entschuldigen, dass man ihnen gerne zugehört hat.
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