Ein Grenzort, direkt an der Grenze Stormarns zum Kreis Segeberg. Der Weg beginnt im Dorfkern: Ein echtes Dorf, mit ein paar Häusern, einem asphaltierten Straßendreieck als gedachtes Zentrum. Auf der östlichen Seite begrenzt (schon wieder eine Grenzerfahrung!) von der Landesstraße L83. Vom Dorfdreieck geht es über die Straße Wiesengrund vorbei an Höfen (ein herrlicher Spielplatz für Kinder, die sich nicht nur virtuell dreckig machen), Kühe schauen muhend zu uns rüber, der Asphalt trägt einen lehmigen Patchwork-Mantel, eine schwarze Katze sitzt neben einer gelben Tonne.Wenig später ein paar Schafe, die, wie wir vom Besitzer erfahren, sehr zutraulich sind und auf dezente Rufe auch sofort zur Zaunstelle sind. Danach öffnet sich bereitwillig die hügelige Landschaft lustvoll für unsere Augen. Am Ende des Weges geht es noch etwas wiesig weiter, wir erwarten nichts, aber am Ende des Nichts steht links vom Weg ein Bauwagen Marke Pettersson (der von Findus), mitten im struppigen Vorgarten. Wäscheleinen zeigen trocknend, dass hier jemand lebt, auch der Rauch aus dem kleinen Schornstein signalisiert, dass hier einer wohnt. Keine 100m weiter geradeaus liegt sie dann, Zettlers Mühle, eine alte Mühle und ehemalige Nudelfabrik. Man weiß nicht genau, ob in dem Ensemble jemand wohnt, einen Briefkasten gibt es noch, aber keinen, der die Post entgegen nimmt. Die Gebäude und die Umgebung sind umsponnen von Schlingpflanzen und wild verzweigten Bäumen. Dornröschens Vorstufe. Links von den beiden Gebäuden steht immer noch ein alter Ford Transit, davor ein Stuhl und ein alter Gartentisch als käme der Camper gleich wieder, um sich einen Kaffee zu kochen und die Beine hoch zu legen, aber es kommt auch hier keiner, der türkis bis hellblaue Lack ist abgeblättert und zeigt wundervolle Rostgemälde, die farblich passend unter den Schatten winkenden Platzwunden ihr freskisches Dasein pflegen. Dieses Mal gehen wir noch ein Stückchen weiter, überqueren die Brücke über die Trave, die hier murmelnd bis sprudelnd ihr Bett durchwühlt. Hinter einem kleinen Lichtwald öffnet sich dem Blick wieder eine Felderlandschaft, die hie und da einen Knicks macht, der Wanderweg geht Richtung Bebensee. Aber bis dahin gehen wir heute nicht. Das späte Licht des Nachmittags mit Galloways und Hügellandschaft ist ein wunderbarer Abschluss, um wieder umzukehren.