Uhlenkolk

Wie klingt das denn? Hat das was mit Raben zu tun? Irgendwie erinnere ich mich daran, diesen Begriff mal in Ostfriesland gehört zu haben. Dort war es ein Wasserloch mitten in der platten Weide.

Suchen wir doch mal ein Wasserloch in der Nähe von Mölln. Das alte Navi meiner Mutter führt uns brav über klitzekleine Schlängelwege und schließlich in einen hügeligen Wald. Das erste, was zu sehen ist, sind ein Parkplatz, ein großes Hotel mit Café und ein See, der von Wald umgeben ist. Ein großer See. Die Wegweiser rund um den Parkplatz scheinen im Kreis zu deuten, so dass wir zwei Ahnungslosen ja gezwungen sind, den See als den Kolk anzusehen. Schön ist er und vor allem ruhig, unbevölkert und leicht dunstig. Wir stapfen durchs Laub am Ufer entlang und vergessen vor lauter Knipsen das Frieren. Ein Boot, 56 Enten und dann wieder die stille Landschaft. Ich bekomme Lust auf Sahnetorte und wir gehen ins Café, das absolut leer ist. Keine kaffeeschlürfenden Omas, die hier so gut hergepasst hätten.... Nun, wir bekommen Torte und Kaffee mit Blick aufs Wasser.

Wir stapfen zurück zum Auto. Das Licht verschwindet langsam. Blöder Winter. Die Wiesen und Weiden, die wir auf der Rückfahrt sehen, liegen nun im Spätnachmittagsnebel. Wieder aussteigen, knipsen und beschließen, dass wir diese Tour unbedingt wiederholen müssen - allerdings muss dafür eine andere Jahreszeit her.

Zu Hause am PC sichten wir die Bilder, googeln nach dem Uhlenkolk. Der ist woanders. Mitten in einem Wildgehege, das in anderer Richtung vom Parkplatz aus liegt. Dort ist der Kolk auch das, was "Kolk" eigentlich bedeutet; ein kleines Wasserloch. So ungefähr jedenfalls.