Durchatmen
Was braucht man denn im Urlaub? Sensationen, die klein genug sind, dass sie einen nicht durchschütteln, sondern einfach erfreuen. Sensationen, die leise daherkommen und wenn sie dann auch noch
wenige Kilometer auseinanderliegen, wird das was. Sensationen, die eigentlich normal sind, uns nur abhanden gekommen sind im Alltag, bei der Suche nach Fremdheit, während der Berieselung mit
exotischen Bildern..... Mallorca, die Malediven, ein Viertausender, das komplett-rundum-Sorglospaket mit Wellness, Exotik, tausend Flugkilometern und fassungslosem Staunen. Was ist da schon ein
Fuchs im Abendlicht, eine Industrieruine am Treidelkanal, ein See, dessen Mittelpunkt ein Seeadler zu sein scheint, der der Herrscher über Grauganspanik und Blesshuhnhysterie ist? Ein Hase auf
der Waldlichtung ist märchenhaft, die allgegenwärtigen Kraniche immer wieder elegant, Begegnungen mit berlinernden Einheimischen, die uns in die richtige Richtung schicken erfrischend, die
Feldlinien, ach immer wieder die Feldlinien......
Ich fühle gerade, dass mich sensationslose Schönheit und ursprüngliche Natur heil machen.